Andrea Oberst


Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Habe mit 9 angefangen, als ich mein erstes Tagebuch von meiner Mutter bekam.

 

Schreibst du schon lange und hast du schon etwas veröffentlicht?

Habe noch nie was veröffentlicht, alles nur privat: Hab für meine Schwester mal einen Gedichtband mit eigenen Fotos gemacht, oder einer Freundin eine Geschichte mit einem kleinen Zusatzgeschenk. Ein Lied zum Geburtstag geschrieben für meinen Bruder oder solche Sachen, aber nie wirklich was für breitere Öffentlichkeit.

 

Liest du gern, und wenn ja, welches Genre, welche Lieblingsautoren hast du.

Ja, ich lese sehr gern und ich mag viele Autoren und verschiedene Genres. Mal überlegen. Lese viele Sachbücher, besonders Psychologie, was eben gerade ansteht. Ich mag Mythologie, die Art und Weise anderer Völker und alter Kulturen, durch Geschichten und Gleichnisse zu heilen, egal ob das Kelten, Griechen, östliche Kulturen, oder Indianer sind. Einige Sufi Geschichten haben mich sehr berührt. Ich mag Carola Pinkola Estés, sie hat ein wunderbares Buch geschrieben: „die Wolfsfrau“. Ich mag Julia Cameron, ihr Buch „die Reise zur Kreativität“ hat mir sehr viel gegeben. Ich mag Paulo Coelho und seine poetische Art, Wege aufzuzeichnen. Ich mag Diana Gabaldon und ihre wunderbare Art zu beschreiben und spannende Geschichten zu weben. Ich mag Wolf Haas und seine Krimis und ich mag Terry Pratchett oder Douglas Adams. Ich mag Biografien über starke Frauen, Märchen und Geschichten und ich mag Phantastisches. Die unendliche Geschichte ist so ein Klassiker.

 

Wenn du an einem Text sitzt, gehst du strukturiert an die Vorbereitung oder schreibst du einfach drauf los?

Ich glaube, ich gehe eher strukturiert heran, versuche aber dann, mir den Freiraum zum Fließen zu lassen. Am besten hat es immer geklappt, wenn ich einfach drauflos geschrieben habe. Übe das auch täglich mit 3 Seiten als Erstes am Morgen, um meinen „Inneren Zensor“ zu überlisten.

 

Hast du ein Tagebuch oder ein Weblog?

Ich schreibe Tagebuch im herkömmlichen Sinn auf Papier, und bin in den letzten Monaten dazu übergegangen, die sogenannten (von Julia Cameron empfohlenen) „Morgenseiten“ zu schreiben. Die haben mir unheimlich geholfen, freier zu schreiben und netter zu mir selbst zu sein. Alles was ich empfinde, sehe, fühle, was mir durch den Kopf geht, kommt auf die Morgenseiten. Da geht es nicht um Form oder Stil, und alles ist erlaubt. Für alles Öffentliche bin ich wahrscheinlich zu paranoid.

 

Malst du gern?

Ja, ich male sogar sehr gern.

 

Was möchtest du anderen Kursteilnehmern mitteilen?

Hört nicht auf, kreativ zu sein oder zu schreiben. Glaubt an Euch und geht Euren Weg! Auch wenn es nicht jeden Tag so anfühlt, aber es gibt etwas, das es gut mit uns meint – und wir sind genau richtig so wie wir sind, auch wenn sich einige von uns manchmal selber nicht mögen. Kreativität ist ein Segen, eine Gabe, und die will ausgelebt werden. Ein Künstler braucht Menschen, die ihm Rückhalt geben und denen er vertrauen kann, die ihn manchmal daran erinnern, wie es wirklich ist. Es ist mutig von jedem, an diesem Kurs teilzunehmen, oder überhaupt das Geschriebene zu zeigen. Jeder von Euch ist auf seine Art einzigartig, und verdient Anerkennung und ein gutes, erfülltes und erfolgreiches Leben.

Am schwierigsten ist es, mir selbst diese Anerkennung „Studentin des Monats“ zu lassen, ich bin nicht sicher was das heißt, aber ich nehme es hiermit an, und versuche einfach dankbar zu sein. Wenn ich schreibe, kommt das schließlich nicht von mir selbst, sondern „Etwas“ schreibt durch mich hindurch, und wenn ich es so sehe, fällt es mir leichter, diese Anerkennung anzunehmen, das „Etwas“ hat sie verdient.

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Liebe Andrea,

du hast dir diese Anerkennung wirklich verdient, durch deinen Fleiß beim vergangenen Grundkurs, durch deine Ideen bei deiner letzten Geschichte. Und ich hoffe und wünsche mir für dich, dass unser gemeinsames Projekt Etwas gebiert, auf das du stolz sein kannst.

Viel Freude dir weiterhin beim Schreiben, Kraft und vor allem das deine guten Ideen nicht ausgehen.

Ein Dank an dich für das Interview.

Liebe Grüße

Kathrin

Frank Märtin


Interview mit Frank Märtin

-Frank, du hast bereits eine eigene Kurzgeschichte erfolgreich geschrieben. Wie bist du zum Schreiben gekommen?

Ich habe schon immer sehr gern und viel gelesen. Allerdings habe ich erst recht spät angefangen, mir eigene Geschichten ausdenken. Ich war zu der Zeit schon Mitte 30. Anfangs war es ein Zeitvertreib während der Bahnfahrt zur Arbeit. Diese Mini-Geschichten habe ich aber genauso schnell vergessen, wie ich sie mir ausgedacht habe.
Der Startschuss war eigentlich die Geschichte, die auch veröffentlicht wurde, aber dazu unten mehr.

-Was inspiriert dich, woher nimmst du deine Ideen?

Oft sind es aussergewöhnliche Personen, die ich sehe, kleine Ereignisse, Nachrichten in der Zeitung oder im Internet, aber auch Filme und andere Bücher. Bei den beiden letzteren ist es oft so, dass ich mir denke: Diese Sache hätte sich aber auch ganz anders entwickeln können.

-Wie hältst du deine Ideen fest? Hast du ein Tagebuch?

Früher habe ich immer versucht, mir die Ideen zu merken, weil ich nie etwas zu schreiben dabei hatte. Aber das hat nicht funktioniert und ich kann jedem nur raten, sich ein kleines Notizbuch oder ähnliches zuzulegen, und das immer bei sich zu haben – und dazu natürlich einen funktionierenden Stift. Persönlich verwende ich derzeit einen übrig gebliebenen Buchkalender von 2001 – und einen Bleistift

-Schriftsteller sind meistens auch ausgeprägte Leseratten. Zählst du dich auch dazu und wenn ja, was liest du am liebsten?

Ja, ich bin eindeutig eine Leseratte. Das bin ich schon immer gewesen. Generell bin ich der Meinung, dass jemand, der nicht gern und viel liest, auch nicht schreiben sollte.
Ich lese sehr gern und überwiegend Krimis, meistens „klassische Krimis“ von überwiegend weiblichen Autoren, die am liebsten in England spielen. Auch lese ich ab und zu historische Romane, besonders gern von Titus Müller, und Romane von Andreas Eschbach. Bei Thrillern bin ich ein wenig vorsichtig: Ich mag die überbordende Brutalität nicht, die immer mehr in den Büchern dargestellt wird. So etwas stößt mich ab. Wenn Leute immer mehr solche Darstellungen von grausamen Folterungen und Ähnliches lesen wollen, gibt mir das sehr zu Denken.
Außerdem lese ich Literatur über Geschichte (Hauptthemen: Mittelalter und England) und Archäologie und in der Bibel.

-Welche Zeit hast du zum Schreiben am liebsten?

Oft nehme ich mir Zeit in der Mittagspause. Ich habe dann eine halbe Stunde Ruhe und es entspannt mich, wenn ich die Phantasie fliegen lassen kann, und sehe, wohin eine Idee führt.
Außerdem schreibe ich gern spät abends. Da ist es ruhig – in der Wohnung und draußen, und als Nachteule, die ich bin, ist das meine bevorzugte Zeit. Ich muss nur aufpassen, dass es zeitlich nicht ausufert, da ich außerdem ein Frühaufsteher bin.

-Bist du ein aufgeräumter Autor, oder magst du es gern chaotisch? Wie sieht dein Schreibtisch aus?

Ich bin eindeutig ein eher chaotischer Autor. Meine Frau hätte es gern auch in meinem Arbeitszimmer ordentlich und  aufgeräumt, aber in diesem Raum und auf meinem Schreibtisch herrscht striktes Aufräumverbot. Da würde ich nichts mehr finden, wenn jemand meine Stapel durcheinander bringt – das wäre dann das wahre Chaos, jetzt ist es nur Kreativität.

-Wie gestaltete sich deine erste Veröffentlichung? War es eine Auftragsarbeit, oder ein Wettbewerb?

Meine erste Veröffentlichung war über eine Ausschreibung der Webseite http://www.leselupe.de. Dort werden in unregelmässigen Abständen Anthologien zu vorgegebenen Themen herausgegeben. Ich hatte meine Kinder-Kurzgeschichte „Dog und der rote Rucksack“ auf diese Webseite gestellt und gute Kritiken erhalten. Das hat mir Mut gemacht, die Geschichte für die Ausschreibung einzureichen. Sie gefiel auch dort, und ist jetzt Teil des Bandes „Leselupen-Bücherei 005-Tierische Geschichten“.

-Was empfiehlst du unseren Neulingen im Schreibgeschäft?

Ich habe mehrere Tipps aus eigener Erfahrung:
– Sei offen für die kleinen Erlebnisse des Alltags, die oftmals skurril, spannend oder ungewöhnlich sind. Und spinne diese Ereignisse weiter.
– Habe immer etwas zu Schreiben dabei, um Ideen festzuhalten. Einmal die Erlebnisse, Nachrichten, Personen, die dir begegnen, aber auch Ideen für die Geschichte, die du gerade schreibst.
– Suche im Internet nach Gleichgesinnten. Die Seite www.schreibkurs-online.de ist ein ausgezeichneter Start, aber man kann darüber hinaus immer von anderen lernen. Ich selbst bin z.B. öfters auf der Seite www.autorenforum.de und habe den sehr guten kostenlosen Newsletter „The Tempest“ abonniert. Kann ich nur empfehlen.
Eine weitere ausgezeichnete Quelle, mehr über die Does and Donts des Schreibens zu erfahren, ist die Webseite von Andreas Eschbach.

-Nun hast du die Gelegenheit auch ein paar Fragen zu stellen:

Zunächst mal möchte ich betonen, dass ich Eure Seite für sehr gelungen halte. Das soll keine Lobhudelei sein, so nach dem Motto, wenn sie mich schon interviewen, müssen sie ja gut sein. Mir gefällt die Seite wirklich sehr, bis hin zu der Gestaltung der downzuloadenden Texte.
Anfragen möchte ich in diesem Zusammenhang nur, ob ihr plant, Eure Webseite dahingehend zu erweitern, dass sich die Mitglieder vorstellen können? Klasse wäre auch ein Forum zum gegenseitigen Austausch, inklusive der Möglichkeit, eigene Kurzgeschichten zur allgemeinen Beurteilung einstellen zu können.

Antworten von uns:
Ja, wir planen ein eigenes Forum, haben jedoch noch niemanden, der sich damit auskennt. Wir wissen auch noch nicht, wie wir das Forum finanzieren werden. Die Vorteile eines Forums sind uns bewusst und wir arbeiten an der Umsetzung.

Vielen Dank für das nette Interview und deine ausführlichen Antworten.

Lastminute Urlaubsreisen Welt

Irina Sobbavich


Irina hat uns heute von ihrem Projekt in der Schule berichtet.

Es handelt sich dabei um ein Projekt für die 3. und 4. Klasse. Es wird eine Kurzgeschichte vorgegeben mit offenem Ende. Dabei handelt es sich meist um ein Problem, welches die Kinder betrifft.

Beispielsweise:
Anna ist etwas langsam bei ihren Hausaufgaben und verträumt den ganzen Nachmittag, ohne ihre Mathehausaufgaben zu lösen. Als ihre Eltern nach Hause kommen, hat sie noch immer nicht alles fertig. Das Nachbarsmädchen Julia würde germn einmal mit Anna etwas unternehmen, da Anna jedoch immer so herum bummelt, kommen die beiden nie zu einem gemeinsamen Nachmittag.

Die Kinder müssen nun die geschichte fortsetzen. Wie geht es Anna beim Träumen, warum macht sie nicht schnell ihre Hausaufgaben, was denkt Julia dabei. Und wie könnten die Eltern dabei denken.

Irina hat dieses Projekt nach den Osterferien begonnen und wird uns in den nächsten Tagen mit dem Projekt Geschichten für Kinder weitere Aufgaben stellen.

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